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Nordschweden: Sarek-Nationalpark
 
 
 
Markus Ziebell
  Autor: Markus Ziebell, Fotos: Markus Ziebell
Diese Reise wurde von mir im März 1994 durchgeführt.
 
 
  Nordschweden:
Sarek-Nationalpark

Mit Pulka und Schneeschuhen durch den Sarek-Nationalpark.

 
 
Auf dem ersten Teilstück kann ich dem Kungsleden folgen, der hier auch als Motorschlittenweg benutzt wird und damit sehr fest und damit leicht begehbar ist. Da es bereits stockdunkel ist, schlage ich bald mein Zelt direkt neben dem Weg auf.
 
  Über Vierzig Stunden bin ich bereits mit dem Zug und Bus unterwegs als ich endlich abends um kurz nach 18:00 Uhr in Kvikkjokk in Nordschweden meinen selbstgezimmerten Pulka und das Zuggeschirr zusammenschraube, meine Schneeschuhe aus selbstgebogenen Alurahmen unterschnalle und mich auf den Weg in die winterliche Einsamkeit des Sarek-Nationalparks mache.
 
 
  Immer wieder gehe ich ohne Schlitten etwa 50 Meter vor, trete eine breite Spur und hole dann den Schlitten nach. Durch diese schweißtreibende Prozedur erreiche ich nach acht Stunden harter Arbeit immerhin eine
Tagesleistung von 2000 Metern. Schon am Abend dieses Tages steht fest: >Noch so ein Tag und ich dreh um.<
 
 
 
  Am nächsten morgen muss ich allerdings bereits nach zwei Stunden die komfortablen Spuren verlassen und kämpfe mich fortan durch abwechselnd knie- und hüfttiefen Schnee. Schon jetzt muss ich feststellen, dass die große Breite meines Schlittens neben der guten Kippstabilität im Tiefschnee leider einen enormen Nachteil aufweist. Durch den großen Wiederstand kann ich ihn trotz seines geringen Gewichtes von nicht mal 50 Kilogramm kaum ziehen.
 
 
 
Noch am Hang schlage ich mein nächstes
Lager auf. Bei dem einsetzenden abendlichen Ostwind verspanne ich das Zelt noch einmal und rolle mich dann in meinen Schlafsack.
 
 
  Am nächsten morgen sieht alles nach einem scheitern der Tour aus. Aus schwarzen Wolken fallen dicke Flocken und nehmen mir beim Weitermarsch die Sicht. Einige weitere Stunden quäle ich mich durch tiefen Schnee bis ich endlich auf dem Stuor Tata-See wieder auf Motorschlittenspuren stoße denen ich dann bis Parek folgen kann. Der nächste Tag meint es wieder gut mit mir und so beginne ich im Sonnenschein mit dem Aufstieg nördlich von Parek um zwischen den Gipfeln Parektjakka und Stuor-Jetta hindurchzugelangen. Der Schnee ist hier oberhalb der Baumgrenze viel fester und so geht es relativ gut voran.
 
 
  Nachts verstärkt sich der Wind und bläst mir den Schnee seitlich unters Außenzelt.
 
 
 
 
 
Insgesamt schrumpft die Nutzfläche meines Zeltes in dieser Nacht um 50%. Im Gegenzug dazu steigt aber auch der Feuchtigkeitsgehalt in meinem Schlafsack um den selben Wert. Noch ist dies kein Problem, aber im weiteren Verlauf der Tour werden die vereisten Bereiche in meinem Schlafsack immer größer und damit nimmt die Isolation stark ab.
 
 
 
  Morgens haben sich durch die schlechte
Belüftung des Zeltes Eiskristalle gebildet, die bis zu zwei Zentimeter lang von der Zeltdecke hängen. Als ich aus dem Schlafsack krieche tauen sie und es beginnt im Zelt zu regnen.
 
 
 
  Der starke Wind den ich in der Nacht noch verflucht habe macht mir am Morgen das vorankommen leichter, da er den Schnee fest zusammengedrückt hat. So gelange ich recht zügig über die Hochebene und suche lange vergeblich das Ufer des Katojakka nach der Brücke ab die in der Karte eingezeichnet ist.
 
 
 
Da die Brücke wohl das letzte Hochwasser
nicht überlebt hat, rutsche ich mit samt dem
Schlitten vorsichtig die steile Böschung hinab
und klettere auf der anderen Seite wieder
hinauf. Auf dem verharschten Schnee ist die
Kletterpartie aber nicht ganz gefahrlos.
 
 
 
  Da es immer noch recht windig ist, nutze ich die Erfahrung der letzten Nacht, grabe das Zelt tief ein und errichte diesmal eine stabile Mauer aus Schneeziegeln außen herum. Als ich mit alldem fertig bin legt sich der Wind.
 
 
 
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Letzte Aktualisierung: 12.01.05
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