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Griechenland: Kykladen unter Segeln |
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Autor: Rudolf Engelen, Fotos: Jens-Uwe
Tiedtke
Teilnehmer: Helga Naundorf, Irmgard Ketterer, Uta Köhler, Dorothea
Tiedtke, Rudolf Engelen, Dr. Fiete Gisevius, Luitpold Fleidl, Jens-Uwe
Tiedtke.
Törnverlauf: Lavrion, Nisos Kea, Nisos Siros, Nisos Mikonos,
Nisos Donusa, Nisos Amorgos, Nisos Ios, Nisos Santorini, Nisos Folegandros,
Segeln von Milos, Nisos Siphnos, Nisos Serifos, Nisos Kithnos, Nisos
Makronisos, Halbinsel Sounion.
Dieser Segeltörn wurde im Juni 2001 unternommen.
Törndauer: 15 Tage. |
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Griechenland:
Kykladen unter Segeln
Ein rundum
gelungener Segeltörn durch die traumhafte Inselwelt der griechischen
Kykladen |
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Jede
der zahlreichen Inseln hat ihren ganz besonderen Reiz. Die Kykladen
bieten dem Segler herrliche Ankerplätze in malerischen
Buchten, die meist von schützenden, kargen Bergen umgeben
sind |
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Es
fing alles so wunderbar an. Die Vorabtreffen in München mit
den neuen Interessenten verliefen harmonisch und reibungslos, ohne
Bedenken oder kritischen Fragen, alle sagten spontan zu, zahlten
pünktlich ihren Obolus und flogen auch nach Athen, so einfach
verlief es in den Jahren davor meistens nicht. Acht Leute in der
gleichen S-Bahn, gemeinsames Einchecken, eine Spende für die
Bordkasse, pünktliche Landung am Flughafen und nach einer halben
Stunde mit dem einem eigens gemieteten Bus vom Athener Flughafen
zum Zielhafen Lavrion. Das Schiff wurde noch bearbeitet und gereinigt,
das Gepäck blieb deshalb vorerst auf der Kaimauer, die Crew
verzog sich in die nahe Taverne.
Als es dann
endlich so weit war, lief alles ganz automatisch und ohne Hektik
ab: Helga, Irmgard, Uta und Luitpold gingen Lebensmittel einkaufen,
Dorothea bewachte das Gepäck, Fiete, Rudolf und Jens überprüften
das Schiff. Jens, der jahrelang als leitender Ingenieur zur See
fuhr, entging nichts und seine freundlich vorgebrachten Wünsche
und Bedenken wurden auch ohne weiteres akzeptiert. So bekam das
Bordwerkzeug nachträglichen Zuwachs von drei wichtigen Schlüsseln,
die an Bord eines Schiffes nicht fehlen sollten. |
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So
lässt es sich aushalten
Unser Schiff - die Nefeli - ist uns nun endlich übergeben.
Jetzt hat die Crew Zeit, sich ein wenig zu entspannen. Im Heck [1]
kann der ein oder andere Ouzo oder auch einfach ein kühles Bier
genossen werden.
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Nach
erfolgreicher Schiffsübername wurden die Vorräte und das
Gepäck unter Bildung einer Kette, bestehend aus den Crewmitgliedern
an Bord gebracht und verstaut. Anschließend wurden die Kabinen
belegt, die Betten gemacht, fehlende Handtücher und Bettwäsche
organisiert. Jeder griff dort zu, wo etwas zu erledigen war. Alles
verlief wie geschmiert, ohne Kommentare, ohne Murren über den
spärlichen Stauraum. Es sah so aus, als ob die, die zum ersten
mal dabei waren, mit sehr wenig Gepäck reisten. Gegen sechs
Uhr war das Schlimmste vorbei. Nun war auch Zeit für ein kühles
>Blondes< an
Bord.
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Einsame
Buchten laden ein
In
der nördlichsten Bucht der Nisos Siros [2]
machen wir halt und gehen vor Anker. Zum Schwimmen ist diese Bucht
sehr gut geeignet. Beim Ankern sollte man, wegen der geringen Breite
der Bucht, aber genau darauf achten, wie viel Kette man steckt. |
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Der
größte Teil des Abends spielte sich in der Taverne >Kokobios<
ab, die vom Vercharterer empfolen wurde. Eine Delegation inspizierte
die Küche. Danach wurde eine Vorspeisenplatte bestellt, an
der sich alle nach belieben bedienen konnten. Nur die Hauptspeisen
wurden dann noch à la carte bestellt. Zum Trinken bildeten
sich spontan einige Gruppen: eine für Rotwein, zu der Dorothea
und Rudolf gehörten, eine für den geharzten Retsina bzw.
Weißwein, den Helga, Uta, Irmgard, Luitpold und Jens bevorzugten
und schließlich Fiete, der sich mehr für Bier begeistern
lies. Natürlich wurde während des Essens und trinkens
viel geredet und gelacht. Diese Prozedur wiederholte sich in sämtlichen
Tavernen, mal mit wechselnder Zusammenstellung der Trinkergruppen
und immer bei angenehm warmen Temperaturen und und bei bester Laune.
Eine Bordkasse ist schon eine feine Sache, wenn sie funktioniert
- und sie funktionierte tadellos. Niemand fühlte sich je benachteiligt
oder gar übervorteilt.
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Vegetation
- spärlich aber schön
Auf den Inseln sieht man meist nur sehr wenig Pflanzen wie Stäucher
oder Bäume. Es überwiegen mit Stacheln bewährte Gewächse.
Ohne festes Schuhwerk kann man sich sehr schnell Dornen einfangen. |
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Wie
in den Fels gekrallt...
...wirken die Dörfer der Vulkaninsel Santorini.
In
Ermangelung ebener Flächen ist dies auch kaum anders möglich.
Gut zu erkennen sind die alten Lavaströme, die hier einst erstarrt
sind und die Insel durch die unzähligen rot- und brauntöne
wie ein Gemälde wirken lassen. |
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Feuerwerk
der Farbkontraste
Selbst
scheinbar ganz banale Dinge wie dieser Strand entfachen bei näherem
hinsehen einen Zauber, dem man sich nicht entziehen kann. |
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Es
gab keinen einzigen Abend, an dem nicht noch mindestens ein >Absacker<
fällig war und der fiel reichhaltig und abwechslungsreich aus.
Anders als auf anderen Törns wurde dieses mal Metaxa bevorzugt,
Ouzo blieb bis zum Schluß übrig. Zu fortgeschrittener
Stunde verschwanden die meisten unauffällig in ihre >Nester<,
bis auf einige wenige, die sich noch stundenlang - um nicht zu sagen
nächtelang - vieles zu sagen oder zu erzählen hatten.
Vier Uhr morgens war der Rekord. Aus diesem Grunde gab es einige,
die in der Früh lieber etwas länger geschlafen hätten.
Darunter Jens, der die spärlichen Reste der Nacht an Deck in
seinem Schlafsack verbrachte, oder Uta, die fast die ganze Zeit
unter dem Biminitop [3]
auf Sitzpolstern aus dem Salon schlief. Nicht nur, daß die
frühen Schwimmer an ihrem Lager vorbeischrubbten, oder daß
ihr die Sonne in die Augen schien, nein, auch Luitpold beeindruckte
sie mit dem nervtötenden Surren seines Elektrorasierers. Ihr
zusätzliches Pech war, daß die Polster zum Frühstück
im Salon wieder gebraucht wurden. Nur ein einziges mal versuchte
sie, erfolglos zwar, die Allgemeinheit zu einem späteren Aufstehen
zu bewegen.
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[1] |
Das
Heck ist der hintere Teil eines Schiffes. zurück |
[2] |
Nisos
bedeutet auf griechisch Insel. zurück |
[3] |
Das
Biminitop, auch Sprayhood genannt, ist das Sonnendach am Heck
des Schiffes. zurück |
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Letzte Aktualisierung: 07.04.02
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