|
|
|
|
|
M
e n u e |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Yukon |
|
|
|
|
|
|
Autor: Markus Ziebell, Fotos: Markus Ziebell
Diese Tour fand von Mai bis August 1996 statt
Teilnehmer: Peter Wallek und Markus Ziebell
This article is also available in English. Please follow this link |
|
Yukon:
Auf den Spuren des Goldrausches
Entlang
der Inland-Passage, über den Chilkoot-Trail und den Yukon 3.500
Kilometer flussabwärts bis zur Beringsee. |
|
|
Am 16en
August 1896 stießen Jim Shookum, Charlie Dawson und Georg
Carmack auf reiche Goldvorkommen am Klondike-River. Sie tauften
den Bach Bonanza-Creek der als reichstes Goldvorkommen der Erde
in die Geschichte eingehen sollte. In den darauf folgenden Jahren
startete ein in der Geschichte bislang beispielloser Run auf
die Goldfelder des Yukon und seiner Nebenflüsse. Hundert
Jahre später machen wir uns auf die Reise den Spuren dieser
Abenteurer zu folgen. |
|
|
Als eine der ersten belegen wir am Mittag bereits einen Platz auf
dem wohl längsten Campingplatz der Welt. Von Bellingham südlich
von Vancouver bis nach Skagway in Alaska haben wir unser Zelt auf
dem Achterdeck eines Fährschiffes durch die Inland-Passage
aufgestellt.
|
|
|
|
Statt
mit Heringen sichern wir unser Zelt auf einer Seite an der Schiffsreling
und auf der anderen Seite mittels Klebestreifen auf dem stählernen
Decksboden. Bis zur Abfahrt entsteht so auf zwei Decks eine kleine
Zeltstadt mit insgesamt über 20 Zelten.
|
|
|
Zum großen Teil sind es junge Leute aus den USA die in den
Sommermonaten zum Arbeiten nach Alaska fahren. Auf der 3-tägigen
Reise ergeben sich zahlreiche Gelegenheiten zum Kennen lernen beim
Walbeobachten oder beim gemeinsamen Hochballspielen an Deck. Trotz
der zumeist kühlen Temperaturen verbringen wir die gesamten
drei Tage hier hinten im Freien, da wir befürchten sonst eine
der spektakulären Walbegegnungen zu verpassen. Wir können
uns kostenlos heißes Wasser aus dem Bordrestaurant holen,
so ist es für uns verkraftbar, das aus Sicherheitsgründen
an Bord nicht gekocht werden darf. Jedes mal geht eine gewisse Unruhe
durchs Schiff wenn Wale sich dem Schiff nähern. Am Ende der
Schiffsreise haben wir zwei Schwertwale mehrere Buckelwale und zahlreiche
Delphine beobachten können. Kurz nach Mitternacht erreichen
wir Skagway. Nur noch eine handvoll Passagiere sind bis hierhin
übrig geblieben.
|
|
Vollbepackt
mit Rucksack und je einem Handwagen ziehen wir bei schwachem Mondlicht
durch die leeren Straßen mit ihren hölzernen Fußwegen.
Mit all unserem Gepäck fühlen wir uns fast wie Goldsucher
die hier vor 100 Jahren angekommen sind. Das einzige was uns fehlt
ist eine Spitzhacke und Schaufel. |
|
|
|
Am nächsten Morgen wird unser erster Eindruck jäh zerstört,
als die Straßen voller Trucks und Busse sowie die Geschäfte
und Plätze voller Touristen sind. Von hier aus organisieren
wir unseren weiteren Weg über den Chilkoot-Trail bis zum Lake
Benett von wo aus wir mit unserem Schlauchboot die Flußreise
beginnen wollen. Den ursprünglichen Plan unser Boot mit dem
Zug bis Benett zu transportieren scheitert leider im Ansatz, da
der Zug wegen Zuständigkeitsproblemen zwischen der kanadischen
und us-amerikanischen Seite dieses Jahr leider nicht in Betrieb
ist. Da keine Straße bis nach Benett führt lassen wir
unser Bootsgepäck von einem Veranstalter bis nach Log Cabin
fahren und müssen es dann nach unserer Wanderung selbst die
12 Kilometer bis nach Benett über die Schienen schaffen. Am
selben Abend starten wir noch mit leichtem Gepäck zur 5-tägigen
Wanderung über die Berge. An vielen Stellen zeigen sich noch
Überreste von Hütten und der Habseligkeiten die von den
Abenteurern beim Aufstieg zurückgelassen worden sind. Wir wundern
uns wie die Leute vor 100 Jahren ganze gusseiserne Herde hier zu
Fuß über die Berge schaffen wollten.
|
|
|
|
Der
Weg führt zunächst im Tal entlang durch junge Birkenwälder.
Bis wir dann die Baumgrenze und die ersten Schneefelder erreichen.
Der Weg wird steiler und über Geröllfelder erreichen wir
den letzten Anstieg die berühmten >>Golden
Stairs<<. |
|
|
Hier
haben vor 100 Jahren einige Geschäftstüchtige Stufen in
den Schnee geschaufelt über die gegen ein gewisses Entgelt
der Abenteurer sein Hab und Gut weiter tragen konnte. Damals wurde
durch die kanadischen Mountis hier oben kontrolliert ob die Abenteurer
ausreichend Ausrüstung und Verpflegung mit sich führen
da es im Hinterland zu Beginn des Goldrausches keinerlei Infrastruktur
gab. So kletterten die Menschen damals mehrfach den beschwerlichen
Weg empor um nach und nach all ihr Hab und Gut über die Berge
zu kriegen. |
|
|
|
|
|
Oben
am Grat steht noch heute eine kleine kanadische Station, die inzwischen
aber vor allem von der Bergrettung genutzt wird. Ab hier geht es relativ
flach weiter über ausgedehnte Schneeflächen die immer wieder
auch eine gewisse Gefahr durch Spalten bergen. Der Schnee ist bereits
sehr weich so dass wir zum Teil bis Mitte Oberschenkel einbrechen
und schon nach kurzer Zeit nasse Stiefel haben. Auch im >>Happy
Camp<< einem der ausgezeichneten Rastplätze liegt noch hoher Schnee,
so dass wir für unser Zelt keinen trockenen Platz finden können. |
|
|
Je
tiefer wir kommen, desto öfter sehen wir fließendes Wasser.
Das Wasser dem wir von jetzt an für 3.500 Kilometer folgen wollen. |
|
|
|
|
|
|
Letzte Aktualisierung: 13.02.06
|
|