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    R e i s e b e r i c h t-S e i t e  4
 
 
 
M e n u e
 
 
 
   
 
   
Marokko - Wege zwischen Atlas und Sahara
 
 
 
 
 
In einem kleinen Laden in der Stadt >Foum-Zguid< gibt es, wie in sehr vielen Läden auf unserer Tour, eine riesige Auswahl an >marokkanischen< grünen Tees, die allerdings allesamt aus dem fernen China kommen.
 
 
 
  Dies hier ist der offizielle Abzweig von der Straße Tissint - Foum-Zguid auf die Piste, die von >Foum-Zguid< nach >Zaouia-Sidi-Abd-en-Nebi< und von dort weiter nach >Tagounite< verläuft. Bis nach >Zaouia-Sidi-Abd-en-Nebi< sind es ab hier noch 62 Kilometer. Wir wissen nicht, daß uns die Piste noch schwer zu Schaffen machen wird.
 
 
 
 
 
Die Piste ist sehr abwechslungsreich. Es gibt sehr schöne und ausgedehnte Passagen mit Weichsand, die sich mit noch schöneren aus Kies- und Steinfeldern abwechseln. Für den Fahrradfahrer ist es am besten, wenn er die kleinen >Radwege< einschlägt, die weiträumig rechts und links der Piste abzweigen und in einigem Abstand neben ihr entlangführen. Zwar sind diese >Radwege< auch nicht wesentlich besser zu befahren, da sich auf ihnen an einigen Stellen Weichsand angesammelt hat. Das ist aber allemal besser als sich unablässig auf der Hauptpiste durchschütteln zu lassen.
 
 
 
  Irgendwann ist mit den >Radwegen< schluß und man wird genötigt auf der Hauptpiste entlang zu radeln. Hier geht die unablässige Schüttelei wieder los, die Mensch und Material so arg strapaziert.
 
 
 
 
 
Die Sonne brennt inzwischen mit voller Stärke auf uns herab und kennt kein Erbarmen. Da heißt es trinken, trinken und nochmals trinken.
 
 
 
  Für ein wenig Abwechslung im eintönigen Pistenleben sorgen die Oueds, die bisweilen gequert werden müssen. Hier ist noch eine viel höhere Aufmerksamkeit angebracht als dies ohnehin schon notwendig ist, da es bergab geht und man hier nur allzu schnell von seinem Fahrrad abgeworfen werden kann. Hier verzweigen auch mehrere Pisten, von denen man nicht genau weiß, wo sie hinführen. Jeder neue Abzweig löst eine neue Diskussion aus: >Rechts oder Links? - das ist hier die Frage<.  
 
 
 
Irgendwann reicht es schließlich! Jetzt kommen wir an den >Lac Iriki<, einen großflächigen und ausgetrockneten See. Die Piste geht nun entgültig in Sand und Staub über. Laut Auskunft der nur noch sporadisch auftretenden Fahrzeuge soll die Piste jetzt erst so richtig >lustig< werden. Viel schlimmer ist aber, daß ab nun durchgehend Wellblech vorherrscht. Neben der Piste kann man hier nicht mehr fahren, da überall tückischer Weichsand wartet.
 
 
 
  Dumm gelaufen - und das nach 35 Kilometern unsäglich schlechter Piste. Ungünstigerweise hat Martl es versäumt, das Ventil seines Wassersacks richtig zu verschließen. Die Folge ist eine Überflutung seiner Vorderradtasche in der praktischerweise unsere Reiseliteratur untergebracht ist. Dies führt dazu, daß jene einen großen Teil des Trinkwassers gebunden hat, welches nun anstatt Martls Magen unsere Reiseinformationen befeuchtet hat. Dieses zu einem recht voluminösen Papierklumpen mutierte und nun unbrauchbare Werk ziert den Wegesrand der Piste als informativer Wegweiser. Ohne ausreichend Wasser bleibt uns nur noch der Rückzug. So beschließen wir, nach >Foum-Zguid< zurück zu fahren - auch deshalb weil die Piste in Richtung >Iriki< noch bedeutend schlechter werden wird. Wer Wellblech, Felspassagen, Weichsand, Ouedquerungen, Schotterebenen und nervtötende Anstiege mag, der sollte diese Piste unbedingt einmal ausprobieren. Er wird hier garantiert voll und ganz auf seine Kosten kommen.  
 
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Letzte Aktualisierung: 11.05.06
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