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Marokko - Wege zwischen Atlas und Sahara |
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Wege
zwischen Atlas und Sahara
Reisebericht
über eine einmonatige Fahrradreise durch den südlichen
Teil Marokkos zwischen dem hohen Atlas und der Sahara. Der Weg führt
über 2.100 Kilometer Straßen und Pisten, Berge, endlose
Ebenen und Täler und gewährt Einblicke in das Alltagsleben
der Bewohner der nordwestlichen Sahararegion. |
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Scheinbar verloren
bewegt sich diese Karawane in einem endlosen Meer aus Sand dessen
riesige, alles Leben verschlingende Wogen bis in alle Ewigkeit eingefroren
zu sein scheinen. Sehr beeindruckend sind die höchsten und mächtigsten
Dünen der Sahara, die hier deutlich über 200 Meter Höhe
erreichen. Sie liegen im >Erg Chebbi<,
der sich 50 Kilometer in Nord-Süd Richtung und etwa acht Kilometer
in Ost-West Richtung ausdehnt. Sie stellen zugleich den östlichsten
Punkt unserer Reise dar. |
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Oft
gehört und nicht zu deuten... was bedeutet eigentlich der Ausdruck
>Africa Mama<?
Nun, dieser Ausdruck stammt aus einem populären afrikanischen
Lied und steht für das ganz spezielle Lebensgefühl unserer
afrikanischen Mitmenschen. Er kann nur an Beispielen konkretisiert
werden. Dazu gleich mal ein kleines aus dem afrikanischen Alltag:
man geht in einen Telefonladen (Teleboutique) um zu telefonieren.
Man hat nur einen großen Geldschein dabei und möchte
ihn in Münzen wechseln, da man ja schließlich weis, daß
nur diese vom Telefonapparat akzeptiert werden. Man begibt sich
also zur gelangweilten Kassiererin des Telefonladens und tauscht
bei ihr den Schein in eine Anzahl entsprechender Münzen um.
Mit dieser Handvoll Kapital betritt man nun recht hoffnungsvoll
die Kabine in der sich auch einer der begehrten Telefonautomaten
befindet. Nun wirft man seine Münzen ein - Stück für
Stück. Aber was ist das? Die Münzen fallen unten genauso
schnell wieder heraus wie sie oben eingeworfen werden. Nach mehreren
Anläufen kapituliert man schließlich. Die abschließende
Befragung der Kassierein ergibt schließlich, daß das
Telefon mit den eben von ihr eingewechselten Münzen >>doch
gar nicht funktionieren kann<<. Was
will ich eigentlich? >>Es sind doch
schließlich alte Münzen, die nimmt der Automat doch gar
nicht an!<< Da kann/sollte man sich
nicht weiter aufregen oder gar nachfassen. In diesem Moment gilt
es nur noch zu denken/sagen >Africa Mama<,
daß beinhaltet alles und jeder Afrikaner weis bescheid. Es
kann auch bedeuten das der Fahrer eines Lastkraftwagens in einer
völlig uneinsehbaren Kurve möglichst schnell ein für
ihn zu langsames Auto überholt, nur um festzustellen, ob ihm
ein anderes Fahrzeug entgegen gekommen wäre. Oder man ist Busfahrer
eines Reisebusses und befährt dermaßen rasant eine kurvenreiche
steile Bergstraße, daß sämtliche Fahrgäste
beim nächstbesten Halt erst mal aus dem Bus stürmen um
sich vor demselben zu übergeben. Man hätte ja schließlich
auch langsamer fahren können. Aber der afrikanische Kraftfahrer
kennt eben nur Vollgas, Stillstand oder einen defekten Kraftwagen.
Auch gibt es kuriose Verkehrszeichen wie Beispielsweise Schilder
die eine Steilkurve anzeigen. Nur weisen die Pfeile eben dieser
Schilder genau in Richtung der entsprechende Schlucht. Man kann
sich wohl unschwer vorstellen, was einem ortsunkundigen Autofahrer
so passieren kann, wenn er sich in einer stock-dunklen afrikanischen
Nacht auf genau diese Schilder verläßt... oder im >Friseursalon<.
Ich habe mir eines Tages meinen Bart abrasieren lassen. Wie nicht
anders zu erwarten gab es kein Aftershave. Was macht der Friseur?
Er nimmt einfach den selbst gebrannten Dattelschnaps, den ein anderer
Kunde schon seit Stunden in aller Seelenruhe in seinem Laden trinkt
und klatscht ihn mir freudestrahlend auf die Backen - das Zeug desinfiziert
doch schließlich auch oder? Hicks! Übrigens wird der
Ausdruck >Africa Mama<
bisweilen auch gerne durch das vielsagendere >In
salah< ersetzt.
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Die
viel zu kurze Nacht endet und wir brechen von unserem Biwakplatz auf,
den wir am Rande eines kleinen Oueds und einer Pflanzung aus Feigenkakteen
bezogen hatten.
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Einblick
in das Berufsleben eines marokkanischen Fleischers. Die hygienischen
Verhältnisse lassen mit denen einer westlichen Industrienation
ein klein wenig zu wünschen übrig. Aber bei genauerer Betrachtung
ist es ja eigentlich kein Problem, daß das Fleisch offen in
der Auslage hängt. Es wird ja ohnehin irgendwann gegart werden.
Dadurch wird jeglichem Schmarotzer oder dem Ungeziefer das sich im
Fleisch eingenistet hat und sich daran gütlich tut der Garaus
gemacht. Ob die Köpfe der Ziegen wohl eine Delikatesse sind? |
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Manch
ein Hund ist der Lethargie verfallen und lümmelt sich ganz ungeniert
in irgendwelchen Blumentöpfen herum. |
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Diese
Beschäftigung ist des Marokkaners liebste. Er führt sie
mit absoluter Hingabe und wenn möglich, mehrfach am Tage aus.
Es geht um die Zubereitung des sogenannten >Whiskey
Berber<, dem starken grünen Tee, der
mit Zucker ertränkt wird. An diesem sehr beliebten Getränk
wird der Reisende praktisch kaum vorbei kommen. Der Wirt des >Café
du Moulin< in der Nähe des Ortes >Ifrane<
beherrscht die Zubereitung wohl perfekt. Er ist ein hervorragender
Gastgeber und so beschließen wir, die nahende Nacht in seinem
Garten zu verbringen. |
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Die
wunderschöne >Kasbah de Tioulit<
liegt ein wenig abseits der Straße, die von >Ait-Baha<
nach >Tafraoute<
verläuft. |
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Der
letzte Paß namens >Tizi Mlil<
ist für heute geschafft - von nun an geht's bergab, in Richtung
>Tafraoute<.
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Kaum
haben wir die Höhen des >Tizi
Mlil< hinter uns gelassen,
wird die Landschaft abseits der Straße auch schon wieder vielversprechend
schön. Das Dorf >Sidi-Abd-el-Jebar<
liegt idyllisch im Tal, das sich weiter in Richtung >Tafraoute<
hinzieht. |
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Letzte Aktualisierung: 11.05.06
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