|
|
|
|
|
M
e n u e |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Uummannaq-Fjord - Mit dem Faltboot zwischen Eisbergen und Walen |
|
|
|
|
Autor: Markus
Ziebell, Fotos: Markus Ziebell
Teilnehmer: Stefanie Fay und Markus Ziebell
Reisezeit: August 2003
This article is also available in English. Please follow this link |
|
Uummannaq-Fjord
Mit dem
Faltboot zwischen Eisbergen und Walen |
|
|
|
Hier stauen sich die gewaltigen Eisberge bis sie über eine nur
200 Meter flache Schwelle im Fjord gedrückt werden. Von dort
treiben sie dann weiter Richtung Disko Bucht und Nordatlantik |
|
Als
wir gegen Mittag in Kangerlussuaq ankommen herrscht herrlicher Sonnenschein.
Trotzdem verzögert sich unser Weiterflug nach Ilullisat um fast
zwei Stunden wegen Nebel. Bereits zweimal hat die >Dash 7< von
Greenland Air heute früh den Landeanflug auf Illulisat im dichten
Nebel abgebrochen. Entsprechend voll ist die Maschine als wir endlich
starten. Wir haben Glück und in etwa 50 Metern Höhe lässt
der Nebel einen Blick auf die Landebahn und damit unsere Landung zu.
Ilulissat an der Westküste Grönlands ist für seinen
fast 12 Kilometer langen Eisfjord bekannt. Doch durch die großen
Eismassen die hier direkt vor der Küste treiben bildet ich häufig
starker Nebel der manchmal für Tage oder Wochen die Diskobucht
einhüllt. |
|
Wie überall in Grönland dominiert auch in Uummannaq
der dänische Baustil mit seinen bunten Holzhäusern die hier
wegen Mangel an Erde direkt mittels Betonsockel auf die Felsen gestellt
sind. |
|
|
|
Doch wir haben Glück und nutzen die beiden nächsten sonnigen
Tage um unsere Weiterreise mit dem Schiff und die anschließende
Kajaktour vorzubereiten. Das Linienschiff fährt regelmäßig
die Westküste bis Upernavik hinauf. In den Sommermonaten ist
dies die Alternative zum in Grönland sehr gebräuchlichen
Hubschrauberflug. Nach der Abfahrt des Schiffe sitzen wir noch lange
in der Abendsonne und lassen die Diskoinsel sowie die unzähligen
Eisberge an uns vorübergleiten. Morgens wechselt dann das Wetter
und wir nähern uns unserem endgültigen Reiseziel im Nieselregen
bei sechs Grad Celsius. Mit an Bord befindet sich auch die Fußballmannschaft
aus Uummannaq, die bei den grönländischen Meisterschaften
den zweiten Platz errungen hat und beim Einlauf im Hafen von der Bevölkerung
ausgiebig gefeiert wird. |
|
|
|
Der Großteil der Berghänge ist völlig vegetationslos.
Nur in den wenigen geschützten Buchten kann sich spärlicher
Pflanzenwuchs halten. Aber auch hier sind die Gräser und Sträucher
selten höher als Knöchelhöhe.
|
|
|
Der
offizielle Zeltplatz von Uummannaq befindet sich am Rande der Stadt
in der Nähe eines kleinen Sees. Es gibt leider keine sanitären
Anlagen und für mehr als ein Zweipersonenzelt fehlt auch der
Platz zwischen den nackten Felsen. Insgesamt gibt es auf der Insel
nur sehr wenig Flächen zwischen den Felsen wo sich etwas Erde
sammeln konnte und somit spärliche Gräser wachsen. Alle
Häuser sind direkt mit einem Betonfundament auf die Felsen gestellt.
Am nächsten Tag ist es trockener und im Laufe des Tages lichtet
sich auch langsam der Nebel. Schon früh sind wir beim Hafenmeister
und sind gespannt ob unser Faltboot die lange Schiffsreise von Aalborg
zeitgerecht und unbeschadet überstanden hat. Problemlos und unbürokratisch
kommen wir an unser Gefährt und können beim Hafenmeister
für die Dauer der Paddeltour unsere Holzkiste für den Rücktransport
unterstellen. Während ich mit dem Aufbau des Bootes beginne,
plündert Steffi den hiesigen Supermarkt der bestens sortiert
ist um unseren Reiseproviant zusammenzustellen. Auf einmal tauchen
aus dem Nebel drei längliche Gefährte auf. Kajaks, doch
es sind keine Inuit-Kayaks mit Leinenbespannung sondern Kunststoffboote
und ein Feathercraft-Faltboot. Nach kurzer Konversation auf Englisch
stellt sich heraus, dass Doris und Matthias aus Schleswig kommen und
ihr dritter Begleiter aus Herne. Dies gibt uns die Gelegenheit aktuellste
Infos für unsere Reiseplanung abzugreifen. Das Wetter scheint
dies Jahr etwas unbeständiger zu sein als sonst. Mehrere Tage
haben die drei im Sturm festgesessen. Als der Nebel sich im Laufe
des Nachmittag fast vollständig aufgelöst hat, verabschieden
wir uns steigen in unseren schwerbeladenen Klepper und paddeln nach
Süden zur Nussuaqhalbinsel. Dort finden wir direkt neben einem
kleinen Bach einen der wenigen Zeltplätze im hohem Gras.
|
|
|
|
Finnwale gehören mit einer Körperlänge von bis
zu 25 Meter nach den Blauwalen zu den größten Walen. Da
sie zu den Bartenwalen zählen und sich nur von Plankton ernähren,
gehören wir als Paddler nicht zum Beuteschema. Trotzdem könnte
eine Unachtsamkeit des Wales unser kleines Boot in große Bedrängnis
bringen.
|
|
|
Die
Schutzhütten der Fischer sind mit Stahlseilen auf den Felsen
verzurrt und zeigen, dass die Ruhe hier trügerisch sein kann.
Doch noch bleibt uns das Glück treu und so erleben wir am kommenden
Tag bereits eines der beeindruckendsten Schauspiele, die die Natur
zu bieten hat. Schon aus großer Entfernung hören wir die
immerwiederkehrenden Blasgeräusche der großen Meeressäuger. |
|
Nur selten ist dieser Bereich soweit eisfrei das man mit dem Boot
bis zu den beiden Gletschern fahren kann. |
|
|
|
Als
wir näherkommen, erkennen wir zwei Finnwale die vor einer Bucht
auf und ab schwimmen und kleine Schalentiere die hier massenhaft im
Wasser schwimmen mit ihren Barten herausfiltern. Durch unsere Anwesenheit
lassen sie sich nicht stören und so schwimmen die beiden Tiere
nur wenige Meter an uns vorbei und lassen uns den fischigen Geruch
ihrer Atemluft spüren.
Auf der Weiterfahrt Richtung Osten mehren sich die Eisfelder. An zahlreichen
bis zu 30 bis 40 Meter hohen Weißen Riesen ziehen wir vorbei.
Da ständig die Gefahr besteht, dass sich durch Abschmelzungen
der Schwerpunkt verändert und sich die Riesen eine neue stabilere
Lage suchen oder die Giganten sogar auseinanderbrechen, halten wir
einen entsprechenden Sicherheitsabstand. Immer wieder hört man
in der Ferne das Bersten von Eis. Doch zu unserem Glück immer
in ausreichender Entfernung. Am östlichen Endes des Uummannnaq-Fjords
befinden sich zwei Gletscherzungen: Store- und Lille-Gletscher. |
|
|
|
|
Letzte Aktualisierung: 09.08.04
|
|