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Mittelmeerinsel Kreta - Wanderung von der Mitte in den S�den
 
 
 
  Als nächstes Ziel ist der Tipp >Kapetaniana< angepeilt. Ich melde mich telefonisch an. Zum Abendbrot gehe ich zu der etwas unterhalb des Ortes in Richtung Kalamaki gelegenen Gaststätte. Sie ist erst im Frühjahr eröffnet und wird von einem jungen sehr freundlichen Mann geführt, dessen Mutter aus Hamburg stammt. Die Gaststätte sollte lobend in jedem Reiseführer erwähnt werden. Es gibt eine sehr gute griechische Küche. Mit anderen Gästen zusammen konnte ich zusehen, wie die fertigen Speisen aus dem Backofen geholt wurden und dann konnten wir wählen. Nach diesem langen entbehrungsreichen Tag wollte ich gut essen. Wie üblich bestellte ich einen griechischen Salat und heute dazu weiße Bohnen. Es war beides so viel und gut, dass ich die ganze Nacht mit dem Verdauen zubringen musste, d.h. ich habe etwas unruhig geschlafen.
  Dienstag, 21. Oktober nahm ich Abschied von einem kleinen noch nicht touristisch verfremdeten griechischen Ort mit zwei kleinen Geschäften, einem Kaffenion und drei guten Gaststätten ansonsten jedoch ohne besonderen Reiz. Er ist jedoch als Standort für Unternehmungen in dieser Gegend gut geeignet.
  Wie immer im Urlaub bin ich früh gestartet und war bereits 9:20 Uhr an der Straßenkreuzung. Dort wollte ich mit dem Bus nach Agia Deka fahren. Noch bevor der Bus kam hielt ein Taxi an und bot sich an, mich für 10 Euro dort hin zu bringen. Tags zuvor hatte mir die Wirtin in der Taverne in Kalamaki dazu geraten und so stieg ich ein. Die Verständigung mit dem Fahrer war nicht sehr gut. Ich erzählte jedoch von meinem Ziel Lukia. Sogleich bot er sich an, mich auch bis dahin zu bringen. Dafür hatte ich kein Angebot machen lassen und war dann über die Gasamtforderung von 25 Euro doch ärgerlich. Nun war ich jedenfalls schon 10:15 Uhr auf dem Weg nach Kapetaniana. Es ging gut bergauf bis auf über 800 Meter und die Sonne stand mir voll entgegen. Endlich hatte ich den Kamm überwunden und sah vor mir den beeindruckenden Kofinas, die Küste mit der Siedlung Ag. Iohannis und dicht unter mir die kleine Siedlung Kapetaniana. Gegen 13:00 Uhr war ich am Ziel und irrte durch die engen schmutzigen Gassen. Auskünfte waren schwer zu kriegen. Alles sah fast wie ausgestorben aus. Die >Hausmutter< war, wie ich vom Telefonat wusste, zum Einkaufen unterwegs. Endlich hatte ich die vom Weg aus unscheinbare Pension gefunden und setzte mich etwas in den Schatten. Gegen 14:00 Uhr erschien die kleine quirlige Frau Schuschnik. Ich bekam ein Willkommen und mein Quartier. Ein sehr geschmackvoll eingerichtetes Zimmer mit Blick zum Wasser ca. 800 Meter unter mir. Nach einer Verschnaufpause mit Schreiben und Kartenstudium machte ich mich um 16:00 Uhr auf den Weg zum Wasser. Frau Schuschnik meinte zwar, es sei zu weit. Ich hoffte jedoch auf meine flinken Füße. Nach einer Stunde Weg sah ich jedoch, dass ich es bis zur Schummerzeit nicht zurück schaffen werde. Ich war dennoch mit meinem Ausflug zufrieden. Habe ich doch schon etwas von der Gegend kennen gelernt. Zum Abendbrot war auch der Hausherr und der Sohn da. Herr Schuschnik hatte den Tag eine große Gruppe auf der Lassithiebene geführt. Es war interessant mit ihnen zu erzählen. Sie sind Östereicher und haben vor der Wende in der DDR gearbeitet. Das gab viel Gesprächsstoff. Auch mein Essensdefizit des Tages wurde beseitigt durch die gute Küche der Familie. Herr Schuschnik ist Koch!
  Für Mittwoch habe ich mir die Besteigung des Kofinas vorgenommen. Gedacht – getan. Frühstück gab es 7:30 Uhr und dann ging es sogleich los. Der Weg zu Kofinas war bis auf das letzte Stück gut zu finden, da er immer im Blick war. Die Landschaft ist trocken und öde. Nur Schafe und Ziegen bringen etwas Leben in die Gegend. Bis zur Kapelle am Fuß des Berges gehe ich eineinhalb Stunden. Meine Ankunft beim Kofinas schreckt eine Gruppe von acht Geiern auf. Der Aufstieg sieht für mich von der Kapelle sehr schwierig aus. Doch der Weg ist gut markiert und auch durch Stufen begehbar gemacht. Oben angekommen habe ich ein Gefühl der Weite und Erhabenheit auch bei empfundener eigener Kleinheit. In der kleinen Kapelle liegt ein Gipfelbuch aus in dem ich lese und in das ich mich eintrage. Gefreut habe ich mich über die Bonbon, die ebenfalls dort lagen und habe mir für 20 Cent zwei Stück mitgenommen. Die gelben krokusartige Blüten dort oben sind für mich eine freudige Entdeckung und mache ein paar Fotos von ihnen und der Landschaft. Leider ist es diesig und so ist von den Fotos nicht viel zu erwarten. Ich genieße die Ruhe und bin dankbar dafür, die Reise machen zu können und hier oben zu sitzen. Der Abstieg ging leichter als gedacht und bei voller Sonne gelange ich gegen 12:15 Uhr zurück in mein Quartier. Ich lege mich zum Abruhen flach auf den Fußboden. Mein Problem an diesem Tag war das Essen. Ich hatte mir zwar eine Stulle morgens eingepackt. Doch was ist das für einen ganzen Tag. Gegen 13:00 Uhr esse ich meine Stulle mit Genuss. Der Magen fängt an zu gluckern. Vermutlich will er mehr. Gegen 15:00 Uhr breche ich nach Ag. Johannis auf und hoffe dort etwas zu Essen kaufen zu können. Nach gut einer Stunde flotten Schrittes treffe ich ein Paar, das mir sagte es sei noch eine halbe Stunde Weg nach unten, d.h. ich bin erste kurz vor 17:00 Uhr dort. Es sieht für mich nach Chaos aus, denn gegen 17:00 Uhr muss ich den Rückweg antreten. Doch da kommt ein Auto des Wegs und ein Papa nimmt mich mit zur oberen Kapelle. Ich darf sie auch gleich besichtigen und bin von der Sauberkeit und der Ausstattung sehr angetan. Dann gehe ich hinunter. Unten finde ich doch tatsächlich eine Taverne. Eine andere hat geschlossen und Einkaufsmöglichkeiten gibt es nicht. Nach einem angenehmen Bad- es gibt dort kleinsteinigen Strand – bei dem ich Zacharias aus Heraklion kennen lerne - bestellte ich in der Taverne einen griechischen Salat. Die Taverne entsprach nur darin der Vorstellung von einer Taverne, dass ich etwas Salat auf einem Teller gebracht bekam. Stuhl und Tisch durfte man nicht scharf ansehen. Der Salat wurde von einem alten Mann in seiner Wohnschlafstube geschnitten. Es war eine kleine einfache Portion für die ich vier Euro zu löhnen hatte. Zum Abschied bekam ich einen Raki >spendiert<, soweit man dies so nennen kann. In Kamilari habe ich für eine zwei bis drei mal so große Portion Salat nur drei Euro bezahlt. Na ja, es wird dort schwierig mit der Versorgung sein. Das erste mal bekam ich selbst gewonnenes Meersalz zum Essen angeboten. Kurz nach 17:00 Uhr begann ich den Rückweg. Trotz forschem Schritt nach dem Bad und der Stärkung durch Salat und Raki sehe ich mich kaum vor 19:00 Uhr zurück im Quartier. Nach einer halben Stunde Weg hält Zacharias mit dem Auto an und nimmt mich mit. Satt und zufrieden bin ich zurück, habe Zeit zum Duschen und Erholen.
  Ich plane den nächsten Tag. Es soll weiter gehen nach Tris Ekklisies. Der wundervolle Tag geht mit einem sehr guten Abendbrot (Riesenschnitzel mit leckerem Kartoffelsalat und Rotwein) bei Familie Schuschnik und einem tollen Abendrot zu Ende.
 
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Letzte Aktualisierung: 19.05.04
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